Umlaufbeschluss, Präsenzversammlung, Videoversammlung: Vor- und Nachteile
Hier sind die Vor- und Nachteile der einzelnen Beschlussfassungsarten überblicksartig dargestellt. Einen ausführliche Artikelserie zu dem Thema finden Sie hier.
Was sind die Vorteile des Umlaufbeschlusses
Das Umlaufverfahren ist bestens dafür geeignet, um Entscheidungen der Gesellschafter, Geschäftsführer oder eines sonstigen Gremiums schnell, kostengünstig und rechtssicher zu dokumentieren. In der Regel werden einstimmige Beschlüsse als Umlaufbeschluss gefasst, es ist jedoch auch möglich, mit Mehrheit zu entscheiden, sofern die dagegenstimmende Person trotzdem mit der Umlaufbeschlussfassung einverstanden ist.
Der große Nachteil des Umlaufbeschlusses war früher, dass ein aufwändiges Hin- und Hersenden von Beschlussantrag, Stimmabgaben und Beschlussfeststellung notwendig war, welches sich mit der Anzahl der Gremienmitglieder exponentiell vergrößerte. Mit der Resolvio-App können schnell und einfach digitale Umlaufbeschlüsse gefasst werden. Die beschriebenen Umständlichkeiten gehören der Vergangenheit an.
Was sind die Vorteile der Präsenzversammlung?
Manche Entscheidungen lassen sich besser treffen, wenn sich die Gesellschafter vorher aussprechen und in die Augen blicken können. Beispielsweise kann dies bei besonders umstrittenen Fragen oder persönlich schwierigen Entscheidungen der Fall sein.
Beispiel: Abberufung und Kündigung des Geschäftsführers aus wichtigem Grund
Für solchen Beschlüsse kann die Präsenzversammlung die beste Wahl sein, sodass deren Nachteile (geringe Flexibilität, ggf Zwang zur sofortigen Entscheidung, höhere Kosten) in Kauf zu nehmen sind.
Was sind die Vorteile der Videoversammlung?
Die Videoversammlung ermöglicht es den Versammlungsteilnehmern, von unterschiedlichen Orten aus an der Beschlussfassung teilzunehmen und ihre Stimme abzugeben.
Eine persönliche Aussprache ist im Gegensatz zur versammlungslosen Beschlussfassung möglich. Allerdings sollte nicht unterschätzt werden, dass die Videoübertragung immer noch eine technische Barriere darstellt. Persönlich schwierige Entscheidungen sollten daher weiterhin in einer Präsenzversammlung besprochen und gefasst werden, sofern dies möglich ist.
Gleichzeitig fordert die Videoversammlung wie die Präsenzversammlung, dass die Stimmabgabe im Versammlungstermin erfolgt. Für die Entscheidung von komplexen Themen, bei welchen zu erwarten ist, dass sich die Abstimmungsteilnehmer längere Zeit mit der Materie beschäftigen wollen oder Beratung einholen werden, ist eine versammlungslose Beschlussfassung als Umlaufbeschluss oftmals besser geeignet.
Gremien und Beschlüsse. Einfach und digital.
Hunderte Unternehmen aller Größenordnungen nutzen Resolvio, um ihre Gremien zu managen, Beschlüsse zu fassen und so schneller bessere Entscheidungen zu fassen.
Ein Artikel von
Hubertus Scherbarth, LL.M, B.A
Rechtsanwalt, Steuerberater
Hubertus ist Rechtsanwalt und Steuerberater mit dem Schwerpunkt im Gesellschaftsrecht und arbeitet daran, die Digitalisierung der Beschlussfassung voranzutreiben.
Hubertus hat sich schon mit Beschlüssen beschäftigt, als er beim Notar eine Ausbildung zum Notarfachangestellten machte. Derzeit promoviert er zu einem gesellschaftsrechtlichen Thema im Bereich der Managerhaftung.
Kurzvita:
2010 - Ausbildung in Notariat Koblenz zum Notarfachangestellten.
2010-2018 - Studium der Rechtswissenschaft und Europäischen Kunstgeschichte an den Universitäten Heidelberg, Sorbonne-Paris und Krakau, Erstes Juristisches Staatsexamen 2015 (Schwerpunkt Gesellschaftsrecht), Bachelorprüfung Kunstgeschichte 2018.
Seit 2015 - Arbeit an einer Dissertation auf dem Gebiet des Gesellschaftsrechts ("Haftung des fehlerhaften Organwalters").
2019-2021 - Referendariat am Oberlandesgericht Frankfurt am Main.
2020 - Steuerberaterprüfung.
2021 - Zweites Juristisches Staatsexamen.
Seit 2021 - Zugelassen als Rechtsanwalt und Steuerberater, Tätigkeit in überregionaler Anwaltskanzlei im Gesellschaftsrecht.
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