420 €: Warum dieser Betrag das optimale Stammkapital deiner UG ist

letztes Update: 29.07.2024

Als Gründer einer Unternehmergesellschaft (UG) stehst du vor der Frage, wie hoch du das Stammkapital deiner Gesellschaft wählen sollst. Während bei einer GmbH ein Stammkapital von mindestens 25.000 € erforderlich ist, kann eine UG bereits mit einem Stammkapital von einem Euro gegründet werden. Doch ist das wirklich empfehlenswert? Wir sagen: Nein! Stattdessen raten wir dir zu einem Stammkapital von 420 €. Warum das so ist, erfährst du in diesem Artikel.

Vor­sicht bei zu ge­rin­gem Stamm­ka­pi­tal

Das Stammkapital ist das Eigenkapital, das die Gesellschafter bei der Gründung in die UG einbringen. Es dient als Haftungsgrundlage für die Gläubiger der Gesellschaft.

Auch wenn es verlockend erscheint, eine UG mit möglichst wenig Eigenkapital zu gründen, birgt ein zu geringes Stammkapital Risiken. Insbesondere in der Gründungsphase fallen oft hohe Kosten an, z.B. für die Anmietung von Büroräumen, die Anschaffung von Arbeitsmitteln oder die Einstellung von Mitarbeitern.

Reicht das Stammkapital nicht aus, um diese Kosten zu decken, droht im schlimmsten Fall die Insolvenz. Denn ohne ausreichendes Kapital ist die UG nicht in der Lage, ihre Rechnungen zu bezahlen. Daher ist es ratsam, bei der Gründung einen gewissen finanziellen Puffer einzuplanen.

5 Grün­de, war­um 420 € das op­ti­ma­le Stamm­ka­pi­tal für dei­ne UG sind

Wir empfehlen dir, deine UG mit einem Stammkapital von 420 € zu gründen. Wer einerseits nicht zu hohe Summen für das Stammkapital ausgeben möchte und andererseits Wert auf größtmögliche Flexibilität bei späteren Umstrukturierungen legt, der ist mit 420 € am besten bedient.

Hier sind 5 Gründe, warum 420 € optimal sind:

Fle­xi­bi­li­tät

420 € lassen sich durch viele Zahlen teilen (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 10, 12, 14, 15, 20, 21, 28, 30, 35, 42, 60, 70, 84, 105, 140, 210, 420). Das ist ideal, wenn du später Anteile an deiner UG abgeben möchtest, beispielsweise an Investoren oder an später hinzutretende Mitgründer.

Wenn du beispielsweise mit zwei Mitgründern deine UG gründest und später ein Mitgründer hinzutreten soll, dann ist das mit 420 € Stammkapital kein Problem. Alle drei Gründer sind zu Beginn mit 140 € beteiligt. Dem später hinzutretenden vierten Mitgründer geben die 3 ursprünglichen Gründer einfach jeweils ein Viertel ihrer Anteile (3 x 35 € = 105 €), sodass am Ende alle mit 4 x 105 € beteiligt sind (3 x 105 € = 420 €).

Genauso unproblematisch ermöglicht das Stammkapital von 420 € den Hinzutritt von 2 weiteren Gründern. In diesem Fall würden die drei ursprünglichen Gründer einfach jeweils ein Fünftel abgeben. Die beiden “Neuen” erhalten dann Anteile im Wert von jeweils 3 x 28 € = 84 €, sodass schließlich fünf Gründer mit jeweils 84 € € beteiligt sind (5 x 84 € = 420 €)

Wenn die drei ursprünglichen Gründer die UG jedoch mit z.B. 500 € Stammkapital gegründet hätten, dann wäre es nicht so einfach möglich, einen vierten gleichberechtigten Gründer nachträglich dazuzuholen. Denn 500 € ist nicht durch 4 teilbar. Um den Hinzutritt trotzdem zu ermöglichen, müsste stattdessen zunächst eine notarielle Kapitalerhöhung durchgeführt werden, um das Stammkapital auf eine durch 4 teilbare Zahl anzuheben. Dies führt zu einem unnötigen Aufwand und hohen Notarkosten, denn neben dem Kapitalerhöhungsbeschluss ist bei einer Stammkapitalerhöhung auch eine Satzungsänderung erforderlich – die wiederum beurkundungspflichtig ist. Dieser unnötiger Mehraufwand kann die anfänglichen Einsparungen bei der UG-Gründung häufig schon nach wenigen Monaten ad absurdum führen.

Ge­rin­ge Kos­ten

Ein Stammkapital von 420 € gewährt dir maximale Flexibilität – bei einem sehr niedrigen Kosteneinsatz. 420 € gewährt zumindest einen kleinen finanziellen Puffer, der für die ersten anfänglichen Kosten einer Neugründung ausreichen kann. Wer seine UG direkt etwas großzügiger ausstatten möchte, kann den Betrag übrigens auch verzehnfachen: 4.200 € Stammkapital hat dieselben Flexibilitätsvorteile wie 420 €!

42, die Ant­wort auf al­les

Die Zahl 42 ist aus dem Science-Fiction-Roman “Per Anhalter durch die Galaxis” von Douglas Adams bekannt. Dort wird sie als die Antwort auf die Frage “nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest” bezeichnet. Mit 420 € Stammkapital hast du sogar die (zehnfache) Antwort auf alles!

Fun Fact

Die Zahl 420 hat in der Cannabis-Kultur eine besondere Bedeutung. Sie steht für den Konsum von Marihuana, der in vielen Ländern mittlerweile legal ist. Wenn du mit deiner UG in der Cannabis-Branche tätig bist, kannst du mit deinem Stammkapital sogar dein Brand Building abrunden.

    Fa­zit

    420 € sind das optimale Stammkapital für deine UG-Gründung. Der größte Vorteil dieses Betrags liegt in seiner hervorragenden Teilbarkeit bei gleichzeitig überschaubaren Kosten. 420 lässt sich durch viele Zahlen teilen, was dir maximale Flexibilität bei der späteren Abgabe von Geschäftsanteilen bietet.

    Unterm Strich ist ein Stammkapital von 420 € also die clevere Wahl für Gründer, die Wert auf Flexibilität, Sicherheit und einen professionellen Auftritt legen. Nutze jetzt unsere kostenlosen Beschlussvorlagen, um die Weichen für eine erfolgreiche Unternehmensgründung zu stellen!

    Noch Fragen zur Festsetzung des Stammkapitals? Schreib uns hier im Chat!

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    Ein Artikel von

    Felix Buchmüller
    Felix Buchmüller

    Co-Founder Resolvio

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