Ungültige Stimmabgaben
Wann ist eine Stimmabgabe ungültig?
Ausnahmsweise kann eine Stimmabgabe ungültig sein und ist daher von dem Versammlungs- oder Abstimmungsleiter nicht mitzuzählen. Eine ungültige Stimmabgabe kann vor allem in zwei Situationen auftreten:
- Verstoß gegen ein Stimmverbot,
- Verstoß gegen eine Stimmpflicht.
Was ist eine Stimmpflicht?
In seltenen Fällen kann die gesellschaftsrechtliche Treuepflicht einen Gesellschafter auch ausnahmsweise dazu verpflichten, seine Stimme für eine ganz bestimmte Stimmmöglichkeit abzugeben. Hierfür müssen die folgenden Voraussetzungen vorliegen1:
- Die Erhaltung der Gesellschaft steht auf dem Spiel.
- Eine bestimmte Maßnahme ist zur Erhaltung des Geschaffenen zwingend geboten.
- Die entsprechende Stimmabgabe ist für die Gesellschafter unter Berücksichtigung der eigenen schutzwerten Belange zumutbar.
Eine solche Stimmpflicht haben die Gerichte in den folgenden Einzelfällen bejaht:
Ein Artikel von
Hubertus Scherbarth, LL.M, B.A
Rechtsanwalt, Steuerberater @ SOLVING LEGAL
Hubertus Scherbarth ist Rechtsanwalt und Steuerberater mit dem Schwerpunkt im Gesellschaftsrecht und arbeitet daran, die Digitalisierung der Beschlussfassung voranzutreiben.


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